Was sind limitierende Glaubenssätze überhaupt?
->“Glaubenssätze sind tief verankerte Überzeugungen, oft unbewusst.“
->Wie sie entstehen: z.B. durch Trainer:innen, Vorbilder, Stallgemeinschaft, Reiter- und Pferdekultur
->Warum sie relevant sind: Sie beeinflussen unser Handeln & Denken-und damit direkt das Wohl des Pferdes.
Typische limitierende Glaubenssätze in der Pferdewelt
Im Umgang/Training:
- „Du musst dich durchsetzen, der verarscht dich nur.“
- „Erst wenn dein Pferd schwitzt, war das Training gut.“
- „Nur Reiter.Innen, die von klein auf reiten, werden gut reiten können.“
- „Dein Pferd hat keine Angst, der macht nur blöd.“
- „Dafür bist du zu alt oder zu unerfahren.“
- „Gefühl kann man nicht lernen.“
- „Gut reiten reicht.“
- „Das werde ich nie schaffen.“
- „Ich habe keine guten Erfahrungen mit Trainer:innen gemacht. Das mache ich besser alleine.“
In der Körperrarbeit/Physiotherapie:
- „Physio braucht man nur, wenn das Pferd Probleme hat.“
- „Das Pferd ist zu alt/krank, da kann man nichts mehr machen.“
- „Das Pferd ist einfach faul, da hilft auch keine Physiotherapie.“
- „Ob Physio oder Osteo, das ist eh alles quatsch. Die haben kein Tiermedizinstudium. „
- „Das hilft eh nicht. Bisher hat das nie was gebracht.“
- „Wenn ich keine Veränderung sehe, ist auch nichts passiert.“
- „Der läuft sich schon noch ein. Das ist Arthrose, da kann man nichts machen.“
Auf Reiter:innenseite:
- „Ich bin schuld, wenn mein Pferd Probleme hat.“
- „An einem anderen Stall wird es auch nicht besser sein.“
- „Ich habe sowieso keinen Einfluss im Pensionsstall. Daran ändere auch ich nichts.“
- „Stell dich nicht so an. Alle anderen haben damit auch kein Problem. „
- „Ich bin nur Freizeitreiter:in.“
- „Das kann ich nicht. Dafür fehlt mir einfach das Talent. „
- „So bin ich halt.“
- „Die werden das schon richtig machen, immerhin sind das Fachleute.“
Wir alle haben Glaubenssätze – bewusst oder unbewusst – die unser Handeln, unsere Entscheidungen und unseren Umgang mit unseren Pferden beeinflussen.
Schau dir die Beispiele an, die ich hier aufgelistet haben. Welche dieser Glaubenssätze erkennst du bei dir selbst? Welche hinderlichen Überzeugungen begleiten dich im Training, in der Körperarbeit oder im täglichen Umgang?
Nimm dir einen Moment, sie dir bewusst zu machen. Schreib sie vielleicht auf. Indem du sie erkennst, legst du den ersten Schritt, sie zu hinterfragen.
Im nächsten Teil werden wir uns einzelne Glaubenssätze genauer anschauen und überlegen, wie wir sie in positive, hilfreiche Überzeugungen umwandeln können – für dich, für dein Pferd, für eure gemeinsame Entwicklung.“
